Alt-Rahlstedter Theater

Seit 1986 Amateurtheater in Hamburg Rahlstedt

2018 - Der Mann des Schicksals
2017 - Keine Ruhe in der Truhe
2016 - Die Panne
2015 - Nathan der Weise
2014 - Der Hexer
2013 - Die Dame Kobold

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2016 - Die Panne, Friedrich Dürrenmatt

Inhalt:

Den Ausgangspunkt der Komödie bildet eine Autopanne des Textilvertreters Alfredo Traps. Im Dorf ist kein Zimmer frei, und so verbringt er die Nacht im Haus des pensionierten Richters Wucht. Die Einladung zu einem gemütlichen Abend bei alten Bordeauxweinen und erlesenen Häppchen, an dem auch die Ruheständler Staatsanwalt Zorn, Verteidigerin Kummer und Henker Pilet teilnehmen, wird mit der Teilnahme an einem „Spiel“ verbunden. Die Pensionäre spielen jeden Abend ihre alten Berufe; Traps soll die Rolle des Angeklagten übernehmen, ist sich aber keinerlei Schuld bewusst. Der Abend wird versüßt durch die Anwesenheit der schönen doch etwas mystischen Justine, ihres Zeichens die Enkelin von Richter Wucht, die die teuren Weine serviert.
Das Tischgespräch zeigt Traps als Karriere machenden Geschäftsmann, der die zum  sozialen Aufstieg nötigen Mittel kennt und einsetzt. Zuerst noch stolz auf sein Leben, wird ihm nun klarer, dass er sich bisher zwar im Rahmen der Legalität bewegt hat, ohne jedoch einer Moral oder einem wahrhaftigen  Verantwortungsbewusstsein zu folgen.
Aus Traps’ angeblicher Affäre mit der Frau seines vormaligen, früh verstorbenen Chefs dreht ihm Staatsanwalt Zorn schließlich einen Strick und klagt ihn des Mordes an. In der zunehmend alkoholisierten Stimmung der Tischrunde sieht Traps sich bald nicht mehr als jemanden, der nur von „günstigen Umständen“ profitiert hat, sondern als „Täter“. Er widerspricht der Argumentation von Verteidigerin Kummer, dass er unschuldig sei, „gesteht“ den Mord an seinem früheren Chef und bittet Richter Wucht um das Urteil.  Dieser schickt ihn mit seiner Enkelin in den Garten, damit er in Ruhe das Urteil fällen kann. Dann beendet der den Abend, indem er den stark angetrunkenen Traps zum Tode verurteilt.
An dieser Stelle sollte das Stück zu Ende sein, doch Dürrenmatt hat in den drei verschiedenen Fassungen (Erzählung, Hörspiel, Komödie) unterschiedlich Enden konzipiert: In der Erzählung erhängt sich der von seiner Schuld überzeugte Traps, während er im Hörspiel und im Film am nächsten Morgen seinen Rausch ausgeschlafen, alles vergessen hat und rücksichtslos gegen seine Untergebener vorgehen will. Im Theaterstück richten die vier Juristen die „wahren“ Schuldigen, die Götter, hin, denn in einer gottlosen Zeit gibt es nichts anderes und auch diese Geschichte endet mit dem Tode Traps, jedoch erschießt er sich in dieser Fassung, weil er der geniale Verbrecher des Jahrhunderts bleiben will.

Besetzung:

Alfredo Traps / Johannes Homann
Richter Wucht / Ulrich Wiechern
Staatsanwalt Zorn / Nils Homann
Strafverteidigerin Kummer / Marina Ennulat
Henker Pilet / Alexander Kogan
Wuchts Enkelin Justine / Susanne Lichtenberg, Kathrin Twachtmann

 

 

Inhalt:

Königin Anna von England ist im Spanischen Erbfolgekrieg um Frieden bemüht. Doch die letzte Regentin des Hauses Stuart ist eine schwache Herrscherin und von ihren beiden Ratgebern, Sir Henry St. John und Lady Churchill, Herzogin von Marlborough, abhängig. Während die Herzogin, deren Ehemann Oberbefehlshaber der britischen Armee ist, sich von einem Krieg mehr Einfluss verspricht, versucht der Politiker und Journalist St. John den Krieg zu beenden. Bald liefern sich die beiden Adeligen nach allen Regeln der höfischen Intrige einen Kampf um die Gunst der Königin. Als St. John erfährt, dass sowohl Königin Anna wie auch Lady Churchill sich in den jungen Arthur Masham, einen Offizier der königlichen Garde, verliebt haben, spinnt er eine Hofintrige, um die Familie Marlborough auszuschalten.

 

Besetzung:

Königin Anna / Natalie Pagel

Herzogin von Marlborough / Bettina Hoffmann

Henry von Saint-John / Danyel André Maus

Masham / Patrick Lars Rex

Abigail / Hanna Barthels-Tornow

MarquisdeTorcy / Heiko Maus

Thompson / Martin Schulte

Lady Albermale / Julia Merse

 

 

Inhalt:

Pastor Morell ist ein religiöser Eiferer, der seine Gemeinde mit seinem Sprachtalent hinreißt, und sich von seiner Sekretärin Proserpine Garnett anschmachten läßt, ohne es wirklich zu merken. Auch die hingebungsvolle Verehrung seines jungen Vikars Mr. Alexander Mill bemerkt er nicht, ihn will er nur zu einem so guten Pastor machen, wie er selber ist. Mr. Burgess, Candidas Vater, kommt um wieder Frieden mit seinem Schwiegersohn zu schließen, der ihn nach einem sozialpolitischen Streit aus dem Haus geworfen hatte. Um Candidas willen, versöhnt sich Morell mit ihm, auch wenn sie immer völlig unterschiedlicher politischer Überzeugung bleiben werden. Morell ist stolz auf seine glückliche Ehe mit Candida, er ist selbstsicher und zufrieden mit sich und seiner Position. eine Gefährdung seines häuslichen Friedens scheint ihm undenkbar. Er hat den jungen Dichter Eugene Marchbanks ins Haus geholt, einen fahrigen, übersensiblen, empfindsamen Jüngling, der sich sogleich in Candida mit romantischer Verklärung verliebt. Er attackiert den Ehemann mit Vorwürfen, solch ein Himmelsgeschöpf gar nicht wert zu sein, was selbigen in höchstes Erstaunen versetzt. Als jedoch der junge Mann ihm seine Leidenschaft für Candida gesteht, bemerkt Morell, welch verständnis-, ja liebevolles Interesse seine Frau für Marchbanks empfindet. Nun ist seine bisher so selbstsichere Haltung erschüttert, er will den ungehobelten Gast aus dem Haus werfen. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen Pastor und Poet mit Charme, Ironie und Mütterlichkeit weiß Candida die beiden Streithähne zu begütigen. In offener Konfrontation stellt sie die beiden Bewerber um ihre Liebe vor die Entscheidung: sie werde dem Shwächeren von beiden angehören. Morell hat ihr sein Ansehen, seine menschliche Reife und die Geborgenheit seines Heimes zu bieten, Marchbanks seine Jugend, seine Sensibilität und seinen Weltschmerz. Der Pfarrer glaubt nun der Unterlegene zu sein, doch da gibt ihm seine Frau zu verstehen, daß gerade er, der nur scheinbar Stärkere, ihre Kraft brauche, während Marchbanks es gewohnt sei, von seiner Umwelt verkannt zu werden, und um seines Künstlertums willen eher auf bürgerliches Glück verzichten könne. Marchbanksverläßt das Ehepaar, überzeugt von seiner literarischen Sendung.

 

Besetzung:

Mr. James MarvorMorell, Pastor / Patrick Lars Rex

Mrs. Candida Morell, seine Frau / Hanna Barthels-Tornow

Mr. Eugene Marchbanks, ein junger Dichter / Danyel André Maus

Mr. Alfred Burgess, CandidasVater / Holger Rath

Miss Proserpine Garnett, Sekretärin / Pamela Rath

Mr. Lexi Miller, Vikar / Eike Hackbarth

 


Inhalt:

Blanche Dubois ist erfolgsverwöhnt. Sie ist schön, intelligent und stammt aus einer hoch angesehenen Südstaaten-Familie. Doch als der einstmals stolze Besitz, das Herrenhaus „Belle Reve“, zwangsversteigert werden muss, steht Blanche vor dem finanziellen und gesellschaftlichen Ruin. Einzige Zuflucht ist ihre Schwester Stella in New Orleans, die mit Stanley Kowalski, einem Sohn polnischer Einwanderer, in einer leidenschaftlichen aber von extremen Gefühlsausbrüchen bestimmten Ehe lebt. Blanche versucht, sich in der beengten Wohnung einzuleben und Stellas – aus ihrer Sicht primitiven – Ehemann zu ignorieren. Doch ihre Unfähigkeit, sich der Realität zu stellen, führt zur Katastrophe ...

Besetzung:

Blance Du Bois / Annette Twachtmann
Stella Kowalski, Blanches Schwester / Hanna Barthels-Tornow
Stanley Kowalski, Stellas Mann / Patrick Lars Rex
Harold Mitchel (Mitch), Stanleys Freund / Oliver Preuß
Steve Hubbel, Stanleys Freund  / Holger Rath
Eunice Hubbel, Stellas Freundin  / Kathrin Twachtmann
Pablo Conzales, Stanleys Freund  / Danyel André Maus
Maria Salinas / Nathalie Klinger
Dennis Haroer / Martin Schulte
Dr.Martin Tanner / Wolf Sannes
Schwester Vivian Richmons / Nathalie Klinger

 

Inhalt:

Als der reiche Jude Nathan von einer Handelsreise heimkehrt, hört er, daß seine Tochter Recha – die er statt seiner sieben von Christen getöteten Söhne angenommen hat – bei dem Brand seines Hauses von einem jungen Tempelherrn aus den Flammen gerettet wurde. Der glückliche Nathan will dem deutschen Tempelherrn, einem Gefangenen des Sultans, seine Dank erweisen und lädt ihn zu sich in Haus. Doch der lehnt ab, weil Nathan ein Jude ist. Aber Nathan bringt dem jungen Mann so viel Verständnis und Warmherzigkeit entgegen, daß der Tempelherr sich schließlich mit Freuden bereit erklärt, Recha zu besuchen.
Inzwischen wird Nathan vom Sultan zu sich gerufen, der sich in Geldverlegenheit befindet. Sein Freund Al-Hafi warnt ihn vor des Sultans ständig leerer Kasse und dessen Unbelehrbarkeit in Sachen Freigebigkeit. Ehe allerdings Saladin sein Anliegen vorbringt, fragt er den weisen Nathan, welche Religion die beste sei – die des Muselmannes, des Juden oder des Christen. Drauf erzählt Nathan die berühmte Parabel von den drei Ringen, die einander so gleichen, daß man sie nicht zu unterscheiden vermöge. So sei auch der eine Glauben ebenso viel wert wie der andere. Der tief berührte Sultan schließt mit dem Juden Freundschaft, der ihm nun von sich auch Geld anbietet.
Unterdessen hat der Tempelherr seine Liebe zu Recha entdeckt und bittet Nathan um ihre Hand. Der zögert, weil er an dem Tempelherrn eine Ähnlichkeit mit Rechas wahrem Vater entdeckt hat. Als der Tempelherr von Daja erfährt, daß Recha eine Christin ist, verklagt er den Juden beim Patriarchen. Der schickt einen Klosterbruder, um das „Problema“ zu ergründen. Schließlich holt der Mönch ein Gebetbuch hervor, das arabische Aufzeichnungen über Rechas Abstammung enthält. Nathan bekommt so Gewißheit darüber, daß Recha und der Tempelherr Geschwister sind. Ihr gemeinsamer Vater war kein anderer als des Sultans Bruder Assad, der einst nach Deutschland ging. Somit ist Saladin ihr wahrer Onkel. Die Angehörigen dreier Religionen finden sich so zu einem glücklichen Bunde.


Besetzung:

Sultan Saladin / Oliver Preuß
Sittah, dessen Schwester / Hanna Barthels-Tornow
Nathan, ein reicher Jude / Patrick Lars Rex
Recha, dessen angenommene Tochter / Nathalie Klinger
Daja, Gesellschafterin der Recha  / Kathrin Twachtmann
Ein junger Tempelherr / Danyel André Maus
Al-Hafi, ein Derwisch / Martin Schulte
Der Patriarch von Jerusalem / Daniel Karpovic
Bruder Bonafides, ein Laienbruder / Wolf Sannes

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